darkroom

 

Eine Dunkelkammer (Darkroom,Labor) welchen Namen man dem Kind auch geben mag hab ich ja.

Wenn ich nun mal mit der 4x5 inch Kamera oder Pinhole unterwegs bin, fallen logischerweise auch Negative in der Grösse an. Die Negative Entwickeln ist kein Problem.

Einen solchen Vergrösserer hab ich  zuhause.

Ausbelichten auf Papier ist da schon wieder etwas schwieriger.

 

Wer sich etwas in der Fotoszene etwas auskennt wird bestimmt schon mal was von der Photobastei in Zürich gehört haben.

Dort gibt es ein offenes Labor für Filmentwicklung und eben für Vergrösserungen. Da bin ich fündig geworden um 4x5 zu Vergrössern oder halt grössere Abzüge zu machen als Kontaktprints. Die Arbeitsschritte sind immer dieselben in der Dunkelkammer.

3 Schalen mit Chemie vorbereiten. 1x Entwicklerbad,Stoppbad und Fixierbad. Negativ auswählen das man Vergrössern möchte. Licht aus, Rotlicht an. Fotopapier ist nur auf Rotlicht unempfindlich. Kommt es mit normalem Licht vor dem Fixieren in Berührung ist es kaputt .Also Fotopapier immer Lichtdicht verpackt lassen.

 

Negativ in die Bild-Bühne legen, rein in den Vergrösserer.

Objektiv aufdrehen, heisst auf die grösste Blende öffnen, z.b. f4. Das Negativ auf die gewünschte Grösse am Vergrösserer einstellen die man belichten will. Ein Blatt Fotopapier wird geopfert um das Negativ scharf zu stellen. Das ist wichtig da es sonst zu kleinen unschärfen kommen kann wenn es auf das Grundbrett oder dem Easel(Vergrösserungskasette) scharf gestellt wird.

Das "Opferpapier" am besten anschreiben oder kennzeichnen das es das zum einstellen ist, so bleibt es auch bei einem "Opferpapier" Ob es nun ein Gloss,semigloss oder mattes Papier ist spielt keine Rolle. Nach dem Scharfstellen mit einem Scharfsteller wird die Blende um ca. 2 Blenden geschlossen, im bsp. auf f8. Dann kommt ein Probestreifenpapier unter den Vergrösserer um die richtige Belichtungszeit zu ermitteln. Man muss nicht ganze Bögen Fotopapier probe belichten, man schneidet ein Papier in Streifen und belichtet einen Streifen und die anderen Streifen kommen zurück in die Packung, lichtdicht versteht sich.

Die Probebelichtung wird wie folgt gemacht: Streifen abdecken mit dem "Opferpapier", Uhr auf  3sek. Belichtungszeit einstellen, dies kann varieren, Probestreifen etwas hervorschauen lassen, belichten, 2te Belichtung, Probestreifen weiter hervorschauen lassen, 3sek. belichten,usw. bis man 5-7 mal belichtet hat. Der Streifen wird Entwickelt,gestoppt und fixiert. Dann hat man einen Belichtungsstreifen und sieht im Normalfall von unterbelichtet(fast weiss) bis überbelichtet(fast schwarz) einen Probestreifen.Dieser kann nun bei normalem Licht betrachtet werden. Der hellste Teil wurde mit 3sek.belichtet, jede weitere Stufe mit +3sek.

Bsp: die 4te Belichtung sieht gut aus, das wären dann 4x3sek. Also 12sek. Belichtung wären ein guter Anhaltspunkt für dieses Negativ und nur für diese Negativ. Licht aus, wichtig, Rotlicht an.

Die ermittelte Zeit,12sek, wird an der Uhr eingestellt, nimmt ein Papier in der Grösse das man belichten möchte und belichtet das Papier. Dann kommen wider die 3 Schalen mit Chemie zum Einsatz. Man muss nicht ein ganzes Papier belichten, für die erste Belichtung kann man auch ein 1/2 Papier zuschneiden, so kann man evtl. noch die andere hälfte belichten um die Zeiten für den Finalen Print zu ändern. Fotopaier ist je nach Grösse nicht gerade billig.

Erst ins Entwicklerbad, Dauer gemäss Entwickler, 1min. Stoppbad und 2min. in den Fixierer. Man kann noch eine Schale mit klarem Wasser bereitstellen um die Teststreifen und Abzüge zu wässern, heisst von der überschüssigen Chemie zu befreien.

All diese Schritte kann man auch einfach auf YT schauen, meist in Englisch, wenige auf Deutsch.

Empfehlen kann ich da "Shoot Film Like a Boss" von Roger Lowe. Ein von mir aus gesehener sympathischer Engländer.

Viel Spass und Erfolg in der Dunkelkammer.

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